Bad Honnef Reichlich Stoff für lebhafte Diskussionen lieferten die Vortragsthemen der “Spezialseminare für Gefahrgutexperten", die vom 27. - 29. September 2000 in
Bad
Der Gefahrgutbeauftragte in der Praxis stellte das Schwerpunkthema des zweiten Seminartages dar. Über die Anwendung der EG-Richtlinie für Sicherheitsberater in Europa berichtete Ing. Karl Jachs
von der Wirtschaftskammer Österreich.
Der dritte Veranstaltungstag thematisierte
Gefahrguttransporte in der Binnenschiffahrt. Die neueste Statistik berichtet von etwa 50. Mill. Tonnen in Deutschland transportierter gefährlicher Güter mit diesem
Verkehrsträger. Nach 15 Jahren Arbeit ist es Anfang 2000 gelungen, das ADNÜbereinkommen, das künftig in ganz Europa gelten soll, fertigzustellen. Neben ausführlichen Fachvorträgen zu dem in der
Umstrukturierung befindlichen ADNR waren neue Informationstechniken und Transportsicherheit die Schwerpunktthemen des Tages.
Honnef stattfanden. Mit zahlreichen brennenden Themen und hochkarätigen
Referentinnen und Referenten aus der Praxis bot das Fachseminar einen umfassenden Überblick zu allen wichtigen Bereichen des Gefahrguttransportes. Der erste Seminartag stand ganz unter der Überschrift ADR/RID 2001.
Jörg Holzhäuser vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, Mainz berichtete über das zum 1. Juli 2001 in Kraft tretende, vollständig neustrukturierte Vorschriftenwerk. So wird z.
B. das Randnummernsystem komplett durch eine neue Gliederung ersetzt. Für alle Anwender wurde eine Übergangsfrist von 18 Monaten (bei radioaktiven Stoffen=6 Monate) zur Umsetzung festgelegt. In Anlehnung an die
UN-Empfehlungen wird zusätzlich ein Klassifizierungscode eingeführt, der die Gefahreigenschaften beschreibt und die Zuordnung der Stoffe zu Tankbauarten ermöglicht. Von F (flammable=entzündlich)
bis P (organisches Peroxid) werden künftig 11 Stoffeigenschaften charakterisiert. Vorträge zur Klassifizierung, zu den neuen fahrzeugtechnischen Anforderungen und den neuen Verantwortlichkeiten rundeten den Tag thematisch ab.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen Deutschland und Österreich besteht beispielsweise darin, daß viele
Verlader obgleich sie die Mengenwerte überschreiten in Östereich nicht geschult sind. Der Grund liegt darin, daß sich der Verlader über Verträge mit dem Beförderer seiner Pflichten entledigen kann. Kaum nach Inkrafttreten
der Vorschrift gibt es bereits Neues aus Genf: Künftig soll der Sicherheitsberater direkt im ADR/RID festgeschrieben werden. Beate Schleicher von der Industrie und Handelskammer zu Münster, erläuterte
dazu die Umsetzung durch den DIHT. Der Fragenkatalog für Gefahrgutfahrer und beauftragte wird jedoch noch nicht überarbeitet, da die neuen ADR/RIDVorschriften noch nicht vorliegen. Schleicher plädierte dafür, die
GbVerordnung sowie die entsprechende Prüfungsverordnung aufzuheben und die Inhalte stattdessen in die verkehrsträgerspezifischen Verordnungen zu übernehmen. 
Die praktische Vermittlung von aktuellen Sachverhalten und Lösung komplexer Gefahrgutfragen stand auch in diesem Jahr wieder im Mittelpunkt der Spezialseminare. Die positive Resonanz der fast 140 Teilnehmer
läßt auch für die nächste Veranstaltung vom 26.28. September 2001 wieder ein gut besuchtes Informationsforum für alle Gefahrgutexperten erwarten.

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Bilder von oben:
Die Spezialseminare für Gefahrgutexperten waren mit fast 100 Teilnehmern außerordentlich gut besucht: Alle wollten das Neueste aus dem Gefahrgut recht hören.
Jürgen Pagel von der Firma Henkel referierte über den Teil 2 (Klassifizierung) des ADR und war aus der Sicht der Industrie mit der neuen Struktur sehr zufrieden
Auch die Bundeswehr wollte sich über Neuigkeiten im Gefahrgutrecht aus erster Hand informieren (V.l.n.r. Mohr, Rommel und Ridder) Klaus Ridder und Jörg Hölzhäuser (Mainz) teilten sich die Leitung der diesjährigen Spezialseminare in Bad Honnef

Letzte Änderung:
Sonntag, 20. Oktober 2002